In Zeiten der medialen Überflutung des Individuums, In Zeiten des Überangebots und der penetrant aufdringlichen Pluralität der Optionen zur Ausgestaltung tagtäglicher Gegenstandsbereiche verliert sich der Mensch im Konsum und sucht fälschlich die Erreichung seiner Glückseligkeit im aussichtslosen Entscheidungstreffen nicht relevanter Fragen. Außerhalb der eingesessenen Konventionen suchen die Travisten ihr Glück in der Einfachheit der Dinge. Wie der Mensch aus dem einfachsten, kleinst Vorstellbarem geworden ist, so findet sich auch der Sinn seines Lebens in den einfachen, kleinen Dingen. Für die Travisten der letzten Nacht ist Lebensmittelpunkt der , kurz nach Mitternacht feierlich abgehaltene, Mitternachtssnack. Er bricht mit der, im zentraleuropäischen Raum verbreiteten, Tradition der drei Mahlzeiten am Tag und ergänzt sie um ihre Wichtigste. In der Glaubenspraxis der Travisten ist der Mitternachtssnack nicht nur spiritueller Mittelpunkt sondern auch Zentrum des Tages. Der ganze Tag mitsamt seinen Mahlzeiten ist letztlich ausgerichtet auf den Mitternachtssnack welcher gleich einer Symetrieachse den Tag eines Travisten in Präsnackig und postsnackig unterteilt. Näheres zur Feier des Heiligen Mitternachtssnacks findet sich in der Rubrik: Zeremonien. Ohne Nahrung ist der Mensch nur eine Fleischgewordene Idee ohne Zweck. Nur mit Nahrung wird der Mensch ein lebensfähiges Wesen welches vermag diese Welt zu zeichnen. Eben drum verdient das alltäglich aufgenommene essen eine schier unvorstellbare Huldigung. Nur allzu oft vergisst ein Mensch bei seinem täglichen Rumgeschmackofatze die Bedeutung des Essens für sein Leben. Für Travisten steht im Mittelpunkt der Lebensgestaltung der Leitsatz: nulla vita sans snackeria (“ kein Snack, kein Leben”)